Manche tun sich schwer. Foto von Michael Beat [1]
Zelten mit Kohten und Jurten ist nicht schwer. Dennoch erfordert es etwas Wissen und Übung um nicht den Spass daran zu verlieren. Vieles lässt sich jedoch mit wenigen Worten erläutern, obwohl es sicherlich am besten ist einfach jemandem über die Schulter zu schauen, der dir zeigt, wie es geht.
Für all die, denen besagte Schulter fehlt, möchten wir hier einen Einblick in die grundlegenden Techniken beim Zelten mit Kohten und Jurten geben. Dazu gehören in erster Linie Knoten und Bünde sowie das Knöpfen und/oder Schlaufen der Zeltbahnen.
Nun haben diese Kohten und Jurten nun mal ein Loch im Dach. Für ein Zelt eigentlich unpraktisch, aber damit der Rauch vom Feuer im Inneren abzieht dann doch unerlässlich. Nur was passiert, wenn es regnet? Es regnet eben rein. Aber auch dagegen kannst du was tun.
Für die Rauchlöcher der Kohten und Jurten gibt es die passenden Abdeckplanen. Für die Kohte die Kohtenabdeckplane, eine in groß mit 120 cm Seitenlänge und eine in klein mit 90 cm Seitenlänge. Die große Abdeckplane lappt deutlich über, die kleine liegt nur auf dem Kohtenkreuz auf. Die kleine Plane lässt mehr Rauch raus, die große Plane hält mehr Regen draußen.
Für die Jurte gibt es erstmal nur eine Standardgröße. Ob 5 Meter, 6 Meter oder 8 Meter. Die Rauchlöcher sind alle gleich groß, bzw. brauchen die gleiche Jurtenabdeckplane. Nur wird hier zwischen einer "alten Ausführung (AA)" und einer neuen Variante "mit Rundleine (RL)" unterschieden. Bei letzterer Abdeckplane sorgt ein zusätzlicher Stoffstreifen für das dichtere Aufliegen auf dem Dach.
Und dann gibt es die Abdeckplanen noch in ein paar Sondergrößen, z.B. für die Barbarossa-Jurte oder für die Ovaljurten (Theaterjurten).
In den folgenden Artikeln möchten wir dir zeigen, welche Wege es gibt, die Abdeckplanen gut und einfach anzubringen.
Viele Wege führen zur richtigen Abspannung deiner Jurtenabdeckplane. Eine gebräuchliche Variante möchten wir dir hier zeigen. Zur besseren Anschauung haben wir den Abstand über dem Rauchloch recht hoch gewählt. Dies hält nicht den ganzen Regen ab, aber lässt dafür den Rauch recht ungehindert aus dem Loch.
Deine Abdeckplane besteht aus sieben Feldern und hat acht Ösen, um daran dünne Schnüre anzubringen. Wir verwenden hier in aller Regel Sisal (billige Bindeschnur), das kannst du auf die gewünschte Länge zuschneiden und auch für viele andere Zwecke verwenden. Bei einer Jurte mit sechs Meter Durchmesser sollten die Schnüre etwa vier bis fünf Meter lang sein.
Nun kannst du die Abdeckplane nach oben aufs Dach ziehen, in der Mitte hochsteigen, dich durchs Rauchloch zwängen und die Spitze der Abdeckplane um den Kreuzungspunkt der beiden Mittelstangen binden. Das ist recht umständlich, wir machen uns das Ganze etwas einfacher und nicht in schwindeliger Höhe.
Wichtig ist die Entscheidung, wie hoch die Abdeckplane später über dem Rauchloch hängen wird. Soll sie dicht schließen und der Stoff möglichst auf dem Jurtendach aufliegen? Oder soll dir ein mehr oder minder großer Spalt für den Rauchabzug bleiben? Das legst du bereits mit dem Bindepunkt der Mittelstangen fest. Denn idealerweise wird an dieser Stelle auch die Jurtenabdeckplane um die Stangen gebunden.
Und das geht eben am besten, wenn das Dach herabgelassen ist, dann hast du bequem die Füsse auf dem Boden, kannst dir das Rauchloch um die Schultern hängen und alles entsprechend vorbereiten.
Die Schnüre sollten nicht verheddert sein, sonst kommst du nachher von aussen schwerer dran, wenn du das Dächlein über dem Rauchloch abspannen willst.
Zuletzt nimmst du deine acht Schnüre und legst die mit einem Spannknoten an die entsprechenden Abspannschnüre an. Welche die richtige ist, das musst du einfach ausprobieren. In der Theorie ist es jede zweite Abspannschnur, das hängt nun aber auch ein wenig von der Anbringung ab, wie der Stoff fällt und wie sich die Abdeckplane ziehen lässt.
Zum Schluss sollte auf jeden Fall ein Segment der Jurtenabdeckplane überlappend abgespannt sein. Das siehst du in diesem Bild am besten an den Schüren, die paarweise nach unten gehen.
Du kannst die Abdeckplane eben auch so anbringen, dass deren Stoff auf dem Jurtendach aufliegt und so bestmöglich gegen den Regen schützt. Mittel der Schnüre kannst du die Jurtenabdeckplane jederzeit auch zur Seite ziehen, die Hälfte (oder mehr oder weniger) aufziehen, den Rauch rauslassen und später auch wieder schließen.
Wie bei allem im Jurtenbau, auch hier macht die Übung den Meister und die Freude am Experimentieren ziegt dir den für dich richtigen Weg.
Schaust du in die Stücklisten von Tortuga, dann entdeckst du zwei verschiedene Jurtenabdeckplanen. Das sind:
Was aber nun bedeuten AA und RL? Und was fange ich damit an, wenn ich weiß, dass AA für "alte Ausführung" und RL für "Rundleine" steht?
Bei der alten Ausführung (AA) ist die Jurtenabdeckplane einfach aus mehreren Dreiecken zusammengesetzt, welche dann eine Art kegelförmige Haube über dem Rauchloch ergibt. So wie es auf dem oberen Bild gut zu sehen ist.
Das ist eine schlanke Variante, die den Regen einigermaßen (und auch wirklich nur einigermaßen) abhält, aber den Rauch gut raus lässt.
Die modernere Variante ist die Jurtenabdeckplane mit Rundleine (RL). Hier ist die gleiche Abdeckplane mit einem zusätzlichen Stoffstreifen versehen, eben diese Rundleine.
Damit soll erreicht werden, dass die Jurte am Rauchloch dichter verschlossen werden kann. Setzt man bei Aufbau die Jurtenabdeckplane so auf das Dach, dass die Rundleine aufliegt, so kann der Regen besonders gut abfließen (aber es geht auch kein Rauch mehr raus).
Wer es also schon Dicht haben möchte nimmt RL [12], wer gerne feuert (oder auch auf eine elgante Optik achtet) nimmt AA [11].
Und zu guter Letzt: Es geht auch ganz ohne Abdeckplane, wenn du ein wenig robuster gestrickt bist...
Kohten und Jurten werden meist mit zwei langen Stangen aufgestellt. Diese wollen irgendwie an ihrer Spitze zusammen gebunden werden. Und wenn du größere, komplexere Gebilde aus Kohtenbahnen baust, dann kommen bestimmt noch mehr Stangen ins Spiel. Und auch die werden wiederum mit Seilen zusammen gebunden. Die wesentlichen Bünde, die du dazu brauchst sind:
um zwei Stangen miteinander zu verbinden, die im rechten Winkel zueinander stehen. Neben dem Originalen Kreuzbund [14] gibt es auch den Einfachen Kreuzbund [15] und den Japanischen Kreuzbund [16]
um zwei Stangen zu verbinden, welche parallel zueinander stehen. Damit lassen sich zum Beispiel auch Stangen "verlängern".
um zwei Stangen miteinander zu verbinden, welche in einem spitzen Winkel zueinander stehen
um drei Stangen zu einem Dreibein zu verbinden
Oft werden Jurten mit einem Dreibein aufgestellt. Dazu werden drei Stangen an der Spitze verbunden und daran das Jurtendach in die Höhe gezogen. Um diese Stangen sicher zu verbinden eignet sich der Dreibeinbund am besten. Die Stangen halten sicher, ohne zu verrutschen und lassen sich dennoch flexibel bewegen.
Zum Binden des Bundes brauchst du z.b. ein Kunsthanfseil mit 8 mm Durchmesser und 3 Meter Länge (bei einer Stangenstärke von 5 bis 7 cm. Sind die Stangen dicker, dann sollte das Seil auch läger sein.
Wie fast jeder Bund beginnt auch der Dreibeinbund mit Zimmermannsschlag. Dieser wird an einer Stange angeschlagen. Bei einem klassischen Pfadfinderseil mit Auge, kann statt dessen auch dieses genutzt werden, um das Seil an der ersten Stange zu befestigen.
Nun wird das Seil immer abwechselnd über und unter der nächsten Stange durchgeführt und ebenso wieder zurück. Von oben betrachtet ergibt dies eine Acht mit drei Augen. Das machst du dreimal, also bis an jeder Stelle das Seil dreimal nebeneinander liegt. Das Seil sollte recht straff anliegen. Je glatter deine Stangen sind, umso fester muss das Seil anliegen.
Zwischen den Stangen, da wo sich die Seile kreuzen bindest du je zwei Wicklungen quer zum eigentlichen Bund und ziehst das auch richtig fest. Falls du eine Seilrolle verwenden willst, kannst du diese hierbei an einer beliebigen Stelle einfädeln. Die Rolle muss selbst nicht weiter gesichert werden.
Deinen Dreibeinbund beendest du am Schluss mit einem Mastwurf. Sichern kannst du den Mastwurf noch mit einem halben Schlag, dies ist jedoch meist nicht notwändig.
Deine Stangen sind nun in sich recht beweglich und können nahezu in einem beliebigen Winkel aufgestellt werden. Dadurch spannt sich der Bund noch etwas und sichert sich somit selbst gegen das Durchrutschen einer Stange. Sollte dir dies doch passieren, so war einfach der Bund selbst zu locker gebunden.
Du kannst dir zu dieser Anleitung auch ein kurzes Video über den Dreibeinbund [19] ansehen.
Um zwei Stangen längs (sprich: parallel) miteinander zu verbinden eignet sich der Parallelbund. Und ganz so parallel brauchen die Stangen auch gar nicht mal zu sein. Ein Zweibein für die Jurte oder Kohte lässt sich damit gut binden. Denn am Anfang liegen beide Stangen nebeneinander und werden erst am Schluss aufgespannt.
Wie alle guten Bünde beginnt auch der Parallelbund mit einem einfachen Zimmermannsklang. Dann wird das Seil dreimal eng um beide Stangen gelegt und bei jeder Windung schön straff gezogen.
Trotz aller Kraft ist der Bund nun noch recht lose, wenn sich die beiden Stangen bewegen. Deswegen binden wir diesen zwischen den Stangen noch mit zwei Wicklungen quer dazu ab. Auch hier gilt: festziehen!
Das Seil wird dafür zwischen den Stangen durchgezogen und um den bisherigen Bund gewickelt. Liegen beide Stangen schon zu eng aneinander und du bekommst das Seil nicht mehr durch, dann kannst du die Stangen bereits jetzt ein wenig anwinkeln.
Vor dem Abschluß des Bundes mit einem Mastwurf kannst du, falls erforderlich, noch eine Seilrolle einfädeln. Natürlich geht dies auch am Anfang des Bundes oder an so gut wie jeder anderen Stelle beim Binden.
Der fertige Parallelbund verbindet die beiden Stangen sehr zuverlässig und rutscht auch nicht mehr ab. Insbesondere, wenn die Stangen verdreht werden, dann spannt sich der Bund selbst. Trotzdem ist der Parallelbund sehr flexibel und die Stangen können bis zu einem Winkel von 90 Grad gegeneinander verstellt werden. Dies ist die Voraussetzung, um diesen Bund für Kohten- und Jurtenstangen verwenden zu können.
Willst du zwei Stangen längs verbinden, so dass sie auch quer belastbar sind, benutze dafür zwei Parallelbünde in einem größeren Abstand.
Der Kreuzbund ist einer der universalen Bünde. Damit lässt sich fast alles zusammenbinden, was du auf Fahrt und Zeltlager bauen möchtest. Einzige Bedingung, die Hölzer, die du verbinden möchtest sollten annähernd im rechten Winkel zueinander stehen, also ein Kreuz ergeben.Hier zeigen wir dir den Kreuzbund in seiner einfachsten Variante.
Wie bei jedem Bund beginnst du mit einem einfachen Zimmermannsklang, um dein Seil an einem der beiden Hölzer zu befestigen. Je nach Durchmesser der Hölzer sollte das Seil drei bis vier Meter langs sein.
Nund wird das Seil um beide Hölzer gewunden. Einmal...
Zweimal... und immer darauf achten, dass die einzelnen Wicklungen des Seils sauber nebeneinander liegen. Sie sollten sich nicht überschneiden, da der Bund sonst nicht ordentlich festgezogen werden kann.
Dreimal soll das Seil um die beiden Hölzer wandern. Nun ziehst du diese ersten drei Wicklungen richtig straff. Das kannst du natürlich auch bei jeder Wicklung tun, damit es so fest wie möglich wird.
Nun wickelst du das Seil nochmals um die Hölzer, jedoch um ein Viertel versetzt. Erst einmal...
Dann zweimal...
Und spätestens nach dem dritten Mal wieder gut festziehen und darauf achten, dass auch diese drei Wicklungen ordentlich nebeneinander liegen und sich nicht überschneiden.
Zuletzt wickelst du das Seil noch zweimal zwischen den Hölzern um den fast fertigen Bund. Wenn du hier gut straffziehst, dann verfestigt sich dein Bund ein weiteres Mal.
Den Abschluß machst du mit einem einfachen, gesteckten Mastwurf. Damit hält der Bund, öffnet sich nicht und es sieht fachgerecht aus. Von der Stabilität her würde es auch einfach reichen, das Seil sonstwie fest zu stecken, was wir im obigen Bild auch gemacht haben, weil wir das Seil doch zu kurz gewählt hatten.
Vom Kreuzbund gibt es zwei weitere Varianten: Der Originale Kreuzbund und der Japanische Kreuzbund.
In seiner Funktion und im Grunde auch in der Seilführung unterscheidet sich der japanische Kreuzbund kaum von dem originalen Kreuzbund [14]. Und doch wird er völlig anders gebunden, als einer der üblichen Bünde.
Statt das Seil mit einem Ende an einem der Hölzer fest anzuschlagen nimmst du die Mitte des Seiles, legst es an dieser Stelle unter das eine Holz und führst beide Enden nach oben. Die kommenden Bewegungen machst du sozusagen nun synchron, aber spiegelverkehrt mit der rechten und linken Hand.
Beiden Enden führst du über das obere Holz wieder nach unten, die Seile kreuzen sich und kommen vorne wieder nach oben...
Die zweite Lage kannst du nun entlang der ersten Lage führen. Achte darauf, dass alles schön sauber aneinander liegt und immer straff gezogen ist. Vermeide es, dass sich die Seile überschneiden, sonst lassen sie sich nicht richtig straff ziehen.
Drei Lagen sollte dein Bund am Ende haben
Und nun machst du eine Lagen zwischen den Hölzern, um so den Bund nochmals zu spannen.
Und nochmal eine Lage zwischen den Hölzern...
Und zum Schluß verbindest du die beiden Seilenden mit einem einfachen Weberknoten. Fertig ist der Bund und hält. Der Vorteil ist, dass du gegenüber dem originalen Kreuzbund [14] weder Zimmermannsklang für den Anfang, noch den Mastwurf für das Ende beherrschen musst, sondern einfach nur den Weberknoten brauchst.
Wenn du den Kreuzbund beherrschst, kannst du nicht nur dein Kohtenkreuz binden, um die Kohte in die Höhe zu bekommen, sondern du kannst richtig anfangen mit Hölzern zu konstruieren. Für uns ist dies der Bund schlechthin, den du im Schlaf können solltest.
Bei Hölzern mit einem Durchmesser von 5 bis 7 cm nimmst du ein Seil mit drei Meter Länge und 8 mm Stärke. Sind die Balken dicker, sollte das Seil länger sein.
Du beginnst wie bei fast allen Bünden mit einem einfachen Zimmermannsklang, um das Seil an einem der Hölzer anzuschlagen. Der richtige Ort dafür ist unmittelbar neben dem zweiten Holz.
Über dieses zweite Holz führst du nun dein Seil hinweg und auf der anderen Seite wieder hinunter...
Wieder unter dem ersten Holz (hier waagerecht) hindurch und über das zweite Holz (hier senkrecht) hinweg...
Wenn du jetzt das Seil wieder nach oben führst hast du die erste Lage deines Kreuzbundes komplett und kannst mit der zweiten Lage beginnen. Du führst das Seil nun den gleichen Weg entlang der ersten Lage. Dabei sollte das Seil immer schön straff gezogen werden und immer neben der vorherigen Lage liegen, ohne diese zu überschneiden.
Das machst du nun bis drei Lagen Seil nebeneinander liegen.
Um den Kreuzbund nun noch richtig zu verfestigen, wickelst du zwei straffe Lagen zwischen den Hölzern um den Bund. Dadurch spannen sich die ersten drei Lagen um die Hölzer und ziehen diese noch stärker zusammen.
Den Abschluß des Kreuzbundes bildet ein einfacher, gesteckter Mastwurf. Als Varianten des Bundes gibt es noch den einfachen Kreuzbund [15] und den japanischen Kreuzbund [16], um zwei rechtwinkelig zueinander stehende Hölzer zu verbinden.
Für eine dauerhafte Verbindung empfehlen wir die Hölzer an der Verbindungsstelle einzukerben. Je flacher diese Stelle ist, umso stärker kann der Kreuzbund halten.
Foto: Karl Ukrawetz [23] (veröffentlicht unter Creative Commons [24] )
Kohten und Jurten gehören zu den wenigen Zelten, in denen du recht einfach und sicher Feuer machen kannst. Eigentlich kein Wunder, liegen ihre Ursprünge und Vorbilder doch bei den nordischen, bzw. mongolischen Nomaden, denen diese Zelte und die Feuerstelle darin eine Heimat war (und ist).
In der samischen Kultur bedeutet das Feuer im Zelt schlicht und einfach Sicherheit vor der tödlichen Kälte. Es ist der Mittelpunkt des familiären Lebens, Ess-, Koch- und Arbeitsplatz. Über viele hundert Jahre wusste der Mensch die Naturgewalt des Feuer zu beherrschen, insbesondere aber auch zu respektieren. Vielleicht liegt uns die Kunst im Umgang mit diesem Element nicht mehr so sehr im Blut, so dass wir vorsichtig werden, wenn wir an ein Feuer im Zelt denken, dabei ist es recht einfach und sicher, wenn wir ein paar wichtige Grundregeln beherzigen.
Lass das Feuer in der Jurte nie ohne Aufsicht brennen. Ein Feuer (auch eines im Freien) braucht Tag und Nacht eine Feuerwache.
Halte dein Feuer so klein wie möglich. Um eine Kohte oder Jurte anzuwärmen oder auch darin zu kochen braucht es kein großes Feuer. Ein Feuer mit 30 bis 40 cm im Durchmesser ist hier völlig ausreichend.
Halte brennbare Gegenstände (insbesondere Schlafsäcke in sicherer Entfernung vom Feuer. Denke auch an den Funkenflug bei plötzlichen Windstößen oder springende Glutpunkte (die schaffen es auch mal quer durch die ganze Jurte zu hüpfen).
Halte einen Topf voll Wasser oder zumindest eine Decke gegen kleine Entstehungsbrände bereit. Sollte doch mal etwas schief gehen kann damit oft das schlimmste verhindert werden.
Und zu guter Letzt: Lass ein Feuer nie ohne Aufsicht.
Nimmst du dir diese Punkt zu Herzen, dann kannst du auch in einer Jurte und in einer Kohte ein kleines Feuer unterhalten und so erst das ganze Gefühl dieser Zelte erfassen. Ein gutes Zelt ist ein guter Schutz gegen die Unbillen des Wetters. Eine Jurte mit einem Feuer kann für dich noch viel mehr sein...
In vielen Ländern stellt sich diese Frage erst gar nicht. Dort ist grundsätzlich vorgeschrieben, dass Zelte aus Baumwolle zusätzlich eine flammhemmende Ausrüstung des Gewebes benötigen. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet dies, dass der Stoff mit Chemie so behandelt ist, dass Glimmtemperatur und Zündpunkt des Gewebes künstlich angehoben werden.
Baumwolle hat einen Glimmpunkt von 250 °C. Dies bedeutet, dass der Stoff etwa bei dieser Temperatur vorsich hin glimmt, sich jedoch noch nicht entzündet. Der Zündpunkt bei Baumwolle liegt etwa zwischen 350 bis 480 °C. Bei dieser Temperatur entzündet sich der Stoff an der Luft von selbst. Manche Quellen geben für Baumwolle sogar einen Zündpunkt von 600 °C an. Zum Vergleich: Holz entzündet sich schon bei 400 °C.
Will man nun erreichen, das sich Baumwolle noch später entzündet, so werden in der Regel bromierte Diphenylether oder organische Phosphorverbindungen eingesetzt und auf das Gewebe aufgebracht.
Was bedeutet dies nun für unsere Kohten und Jurten? Zuerst gilt, dass die Zelte durch das Material Baumwolle von Natur aus recht robust im Umgang mit Feuer sind. Baumwolle ist bis zu einem gewissen Grad unempfindlich gegen Funkenflug und wenn doch ein Funke das Dach erreicht, so glimmt sich ein kleines Loch ins Dach und erlischt wieder (Solche Löcher sind dann oft so klein, dass selbst bei starkem Regen kein Wasser eindringt).
Eine flammhemmende Ausrüstung ist aus unserer Sicht nur dort sinnvoll, wo sie auch vorgeschrieben ist. Meist gibt es entsprechende Regelungen für Märkte und Feste. Üblicherweise ist dort die Brandklasse B3 (leicht entflammbare Baustoffe) nach DIN 4102 ausgeschlossen. Noch wesentlich höhere Anforderungen werden an die Dekorationen im Zelt gestellt. Hier ist in aller Regel B1 (schwer entflammbar) vorgeschrieben.
Im normalen Alltagsgebrauch erachten wir die flammhemmende Ausrüstung von Textilien für unsere Umwelt als bedenklich. Und wenn dann wirklich mal was brennt entstehen auch noch hochgiftige Dioxine. Wir raten eher zu einem sorgsamen und respektvollen Umgang mit dem Feuer in und um dem Zelt.
Foto von Benjamin Lang [27] unter folgender Lizenz [28]
Jurte, Kohte, Tipi, Lavvu und andere Zelte, die ihren Ursprung aus dem Leben der Nomaden haben, werden seit tausenden von Jahren mit Feuer beheizt. Später haben dann Öfen Einzug in diese Zelte gehalten. Bei allen kohlenstoffhaltigen Brennstoffen besteht jedoch grundsätzlich die Gefahr einer Kohlenstoffmonoxidvergiftung.
Ein Lagerfeuer in der Jurte erzeugt Rauchgase, je nach Qualität der Verbrennung entsteht dabei auch Kohlenstoffmonoxid. Dieses Gas ist etwa so schwer wie Luft und vermischt sich daher leicht mit dieser. Das Kohlenstoffmonoxid ist nicht wahrnehmbar und reichert sich in "Wolken" in der Umgebungsluft an.
Eine Jurte ist kein luftdichter Raum. Beim üblichen Gebrauch findet durch das Rauchloch ein steter Luftaustausch statt, der höhere Konzentrationen von Kohlenstoffmonoxid in der Jurte verhindert. Undichtigkeiten am Randbereich der Jurte, zwischen den Verbindungen der Planen und die Atmungsaktivität der Baumwollstoffe sorgen für einen steten Zustrom an frischer Luft, wenn die heißen Rauchgase nach oben entweichen.
Brennt das Lagerfeuer schlecht, entstehen soviel Rauchgase, dass die Nutzer auf die schlechte Verbrennung aufmerksam werden, bevor größere Anreicherungen von Kohlenstoffmonoxid entstehen können.
Das Risiko steigt jedoch mit zunehmender Dichtigkeit der Jurte. Besonders bei Schneefall sind schnell alle Luftlöcher verschlossen. Die Sauerstoffzufuhr nimmt ab, die Verbrennung wird schlechter. Rauchgase strömen nur unzuverlässig ab. Kohlenstoffmonoxid kann sich im Zelt anreichern.
Bei der Verwendung von Zeltöfen besteht ebenfalls eine nur geringe Gefahr einer Vergiftung. Werden diese Öfen korrekt betrieben, so strömen die Rauchgase durch die Rauchrohre ins Freie. Dadurch wird auch evtl. enstehendes Kohlenstoffmonoxid nach außen abgeführt.
Es ist darauf zu achten, dass entsprechend Frischluft ins Zelt und zum Ofen strömen kann. In Zeltöfen dürfen keine Briketts oder ähnliche Berennstoffe verwendet werden. Damit entwickelt ein Ofen keine ausreichende Thermik, das Kohlenstoffmonoxid einer unvollständigen Verbrennung strömt direkt aus dem Ofen und reichert sich in der Luft im Zelt. So können schnell kritische Werte erreicht werden.
Unseren ausführlichen Artikel zur Gefahr einer Kohlenstoffmonoxidvergiftung findest du in unserem Wiki [29]. Dort gehen wir auch auf Grenzwerte und mögliche Maßnahmen ein.
Eine Feuer im Zelt ist etwas besonderes. Es macht das Zelt nicht nur zur Schlafgelegenheit, sondern vermittelt dir das Gefühl von Heimat. Aber was ist mit dem Brandloch in der Grasnarbe, wenn du weiterziehst? Ist das fair gegenüber dem Platz, der dich die Nacht über geborgen hat und der dir so gut gefallen hat?
Die einschlägigen Pfadfinderhandbücher schlagen oft vor, einfach die Grasnarbe abzuheben und hinterher wieder einzusetzen. Beim Kanufahren auf weitläufigen Kuhwiesen machen wir das auch immer wieder. Manches Mal schon seit Jahrzehnten und keine einzige Feuerstelle kannst im Jahr darauf noch entdecken.
Aus unserer Sicht lässt sich dies nur auf sehr fruchtbaren Wiesen rechtfertigen, die sich ohne weiteres von dem Eingriff erholen. Auf kargen Böden wird ein Loch im Boden immer als solches zu erkennen sein, weil du das gewachsene Gefüge zerstörst. Im schlimmsten Fall kann hier die Erosion ansetzen und weitläufige Veränderungen bewirken.
Was also tun? Eine Feuerschale verwenden? Oder gar eine Feuertonne? Wer will das schon immer mit sich herumschleppen? Die einfachste Lösung ist die Feuerstelle auf den Boden aufzusetzen und wieder weg zu räumen. Es braucht nur genügend Isolation von Sand und Erde, damit der Grasnarbe darunter nichts passiert.
Wir suchen immer nach etwas Naturmaterial, welches überall zu finden ist. In dem Fall waren es lose herumliegende Steine, die wir als Umfassung und Unterlage für die Feuerstelle verwendet haben.
Darauf kommt eine Lage Sand, Erde, Lehm (zum Beispiel von den umliegenden Maulwurfshügeln) von mindestens 15 cm, besser 20 cm Höhe. Das isoliert nach unten und hat zudem den Vorteil, dass deine Feuerstelle besser zieht, wenn sie etwas erhöht in der Jurte oder der Kohte liegt.
Die Kür wäre noch eine alte Plane unter dem ganzen Gebilde und du könntest am Tag darauf deine Feuerstelle wie von Zauberhand verschwinden lassen. Dein freundlicher Bauer würde nur noch etwas gedrücktes Gras vorfinden, welches sich im Laufe des Tages wieder aufstellt.
Mit dem richtigen Holz, lässt sich mit dem Feuerstab [33] sehr einfach ein Feuer entfachen. Der Kienspan, hier im Video auch Fatwood genannt ist ein sehr harzreiches Holz. Früher wurde dies für einfach Fackeln verwendet, denn ein Kienspan brennt sehr ausgiebig und lange.
Das Video mag am anfang etwas lang erscheinen, aber wenn du am Ende siehst, wie leicht sich der Kienspan [34] entzündet wirst du überrascht sein!
Ein Kienspan [37] ist eine feine Sache. Du findest diesen vorwiegend in alten Stümpfen von Schwarzkiefern. Noch harziger und fast bekannter sind die sogenannten Mayasticks aus den Plantagen Mexicos.
Ein Kienspan entsteht, wenn die Kifer gefällt wird und der Stumpf samt Wurzel im Boden verbleibt. Das Holz reichert sich mit unheimlich viel Harz an. Und damit kannst du dann sehr einfach Feuer machen.
Dazu brauchst du einfach ein Messer, einen Feuerstab und eine geringe Menge von dem Kienholz (Mayastick oder Mayadust). Davon schabst du mit dem Messer einige feine Späne ab und machst dir mit Messer und Feuerstab ein paar Funken.
Mit etwas Geschick klappt das schon beim ersten Mal und du brauchst nun nur noch die brennenden Späne in deine vorbereitete Feuerstelle geben.
Versuche es einfach selbst. Ein Messer wirst du haben, den Kienspan und Feuerstab findest du bei uns [38].
Das Foto von Lain Cuthbertson [40] unterliegt der Creative Commons Licence [41]
Viele Knoten brauchst du nicht, um Kohten und Jurten aufzustellen. Ein paar wichtige Varianten, die du gut beherrschst, helfen dir dein Vorhaben schnell und sicher umzusetzen.
Die aus unserer Sicht sinnvollen, nützlichen und notwändigen Knoten sind folgende
als Beginn von Bünden und um Seile gut lösbar an einem Balken, an einem Baumstamm zu befestigen.
als Ende von Bünden und um ebenfalls Seile gut lösbar an einem Balken, an einem Baumstamm zu befestigen. Aber Vorsicht, ohne Sicherung mit einem halben Schlag kann sich der Mastwurf selbst lösen, wenn der Stamm sich unter Last wegdrehen kann.
um zwei gleiche Seile miteinander zu verbinden.
um zwei unterschiedliche Seile miteinander zu verbinden.
um die Abspannseile ohne Seilspanner verwenden zu können.
Ein Loch muss nach oben gezogen werden. Wie geht das? Schon zu tusks Zeiten war die Frage nach der optimalen Aufhängung der Kohte ein zentraler Punkt in der Verwendbarkeit des Zeltes. Erst die "Erfindung" des Kohtenkreuzes brachte den Durchbruch und lies die Kohte zu einem tranportablen Zelt werden.
Foto: Lukas Zintel [42]
Mittlerweile gibt es viele unterschiedliche Konstruktionen und Anforderungen an die Aufhängungen von Kohte und Jurte. Jedes Schwarzzelt braucht seine eigene Variante. In dieser Rubrik stellen wir euch einige davon im Detail vor.
Die Maße beziehen sich jetzt auf eine Oval Jurte mit einem Mittelstück!!!
Unsere Oval Kette besteht aus einer
Verbindungskette, 8 "Armen", 2 Karabinern und 8 Schekeln. Die
einzelnen Kettenglieder sind Kettenstücke von 4 auf 2 cm. Die Kanten der
Glieder sind zugeschweißt so dass sie auch genug Zug aufnehmen können
Vorteile:
Nachteile:
ansonsten kenne ich keine wenn ich
ehrlich bin.
Alles in allem ist es meiner Meinung
nach die einzige Vernünftige und leichte Lösung eine Oval Jurte auf zu bauen
[img]http://pfadfindertechnik.tuedel-meister.de/bilder/ovalkettezeichnung.jpg... [48]
[img]http://pfadfindertechnik.tuedel-meister.de/bilder/ovalkette.jpg[/img] [49]
Was nun? Du stehst im Zeltlager, baust deine Jurte auf und stellst fest, du hast die Kette (Spinne) zuhause vergessen? Passende Hölzer für ein provisorisches Jurtenkreuz sind gerade auch keine zur Hand? Dann nimm einfach ein Seil. Vielleicht musst du etwas mit der Länge der einzelnen Stränge experimentieren, aber das hält genau so gut.
Beim Feuermachen allerdings solltest du etwas aufpassen, dass es oben nicht zu heiss wird. Besonders die D-Ringe aus Metall können einem Kunststoffseil gefährlich werden, wenn sie sich durch den heissen Rauch oder die Strahlungswärme erhitzen. Hanfseile sind hier etwas unempfindlicher. Trotzdem ist die entsprechende Vorsicht geboten.
Hier hätten wir die Jurtenspinne aus Seil noch etwas großzügiger, sprich mit längeren Armen binden können, dann würde auch das Dach nicht so zusammen gezogen werden. Aber das Seil war eben nicht lange genug dazu. Es geht zur Not jedoch auch mit nur drei Strängen. Deine Jurte steht so immer noch fest und regensicher, wenn das Seil gar zu kurz ist um eine ordentliche Kette zu ersetzen.
Bei der 9m Jurte (6 Dächer und 6 Theaterbahnen) dann hat man das Problem, das man wenn man aus der Mitte die Spannseile ziehen möchte, die Zugkraft nicht in Richtung der Nähte auftritt. Was fatale Folgen für die Nähte der Bahnen hat. Um das ganze zu verhindern kann man die Kräfte der Kette mit Y-Stücken umlenken. Siehe Zeichnung. So heben sich die Kräfte gegenseitig auf. Und man kann die Jurte gefahrlos mit der Kette aufbauen.
Bei der 9m Jurte (6 Dächer und 6 Theaterbahnen) dann hat man das Problem, das man wenn man aus der Mitte die Spannseile ziehen möchte, die Zugkraft nicht in Richtung der Nähte auftritt. Was fatale Folgen für die Nähte der Bahnen hat. Um das ganze zu verhindern kann man die Kräfte der Kette mit Y-Stücken umlenken. Siehe Zeichnung. So heben sich die Kräfte gegenseitig auf. Und man kann die Jurte gefahrlos mit der Kette aufbauen.
Bauanleitung:
Gesagt getan, also ran an das selber bauen. Ich habe mir Ketten Schekel und Karabiner besorgt. Bauzeit lag bei ca. 2 Stunden, die Kosten waren ca 60€ Für das ganze Material.
Material welches ihr benötigt:
20 m Kette (4er Kette nannte der Verkäufer die)
6 Karabiner
15 Scheckel (habe die 0,75t genommen die waren groß genug)
Eine Öse für das Seil durch zu Schlaufen
Also mal ran. Zuerst habe ich mir eine Grundplatte gebaut in Dreiecks Form. Habe dazu eine Dreibein Platte auseinander gebaut. Die hatte schon die Perfekten Maße Löcher vergrößert Schekel durch...
Dann habe ich in der Mitte eine Schraube befestigt. Weiß gerade nicht wie die Heißt. Mit Mutter gekontert und fest gepunktet.
Jetzt habe ich mir die Ketten Zurecht geschnitten und mit Schekeln und Karabinern versehen. Die Maße könnt ihr auf der Skizze oben Euch angucken.
P.S. die Maße auf der Skizze oben beziehen sich immer bis zur Gabelung.
Nun ist die tolle Kette Fertig und einsetzbar. Kleiner tipp ihr Solltet sie mit einem Flaschenzug hochziehen, da sie sonst inkl. Dach echt Schwer wird!!!
Das Dach der Jurte hängt üblicherweise an eine Kette oder an einem Kreuz. Und obwohl es schwer und unhandlich ist, ist das Jurtenkreuz die eleganteste Variante, das Dach der Jurte nach oben zu bringen. Drei Holzstangen mit sechs Metallbeschlägen straffen das Dach an der entscheidenden Stelle und machen das ordentliche Abspannen einfacher als bei einem Dach mit Kette (bzw. Spinne).
Wie auf dem oberen Bild zu sehen ist, werden die drei Holzbalken mit etwas Schnur zusammen gebunden (man kann das sowohl ordentlicher, als auch mit weniger Schnur machen) und dann über die Seilrolle am Mast (hier ein Einbein) nach oben gezogen.
Am Dach selbst wird das Jurtenkreuz mit passenden Beschlägen aus Metall eingehakt. In diesem Fall ist dies ein Komplettdach mit D-Ringen. Bei einer Jurte aus einzelnen Kohtenbahnen wird der Beschlag durch die Ösen in den Ecken der Kohtenbahnen geführt.
Fehlt so ein Beschlag mal, oder willst du dir dein Jurtenkreuz selbst bauen, dann geht natürlich auch eine kleine Schnur, um das Jurtendach mit dem Jurtenkreuz zu verbinden. Fertig sieht das Ganze dann so aus:
Das Dach ist sauber an dem Jurtenkreuz aufgespannt. Lediglich der Bund am Mast (Einbein) mit der Blockseilrolle ist etwas weit oben angebracht. Allerdings ist dies bei dieser Konstruktion unwesentlich, wo die Rolle angebracht wird, solange sie ein Stück über dem Kreuz ist. Die Jurtenabdeckplane für das Rauchloch kann hier auch sehr gut angebracht werden, indem du sie einfach an der passenden Stelle um den Mast bindest.
Falls es auf den ersten Blick etwas komplex aussieht und es oft von Nutzen ist, wenn dir jemand die Stange hält, so ist das alles kein Hexenwerk und mit etwas Übung und einer leichten Stange geht das auch alleine.
Du bindest dazu das Jurtenkreuz in das Dach ein. Am besten geht das, wenn die Seiten schon aufgestellt sind, das Dach jedoch noch nach unten hängt. Lass ein lang genuges Seil überstehen und ziehe es durch die Rolle, wenn der Mast noch am Boden liegt. Nun kannst du den Mast nach oben durch das Rauchloch schieben und aufstellen und gleichzeitig das Dach an der Schnur etwas nach oben ziehen. Sogleich kann der Mast auch nicht mehr umfallen, solange du an der Schnur ziehst. Spann das Dach in die richtige Höhe und binde die Schnur am Mast fest. Fertig.
Das Jurtenkreuz aus Metall hat gegenüber dem Holzkreuz den Vorteil, dass es schneller aufgebaut ist. Es wird mit einem Einbein aufgestellt. Das Einbein wird einfach durch die Öffnung in der Mitte gesteckt. Dann kann es ohne Probleme leicht an ein Seil gebunden nach oben gezogen werden.
Das Metallkreuz hat einige Vorteile:
Es besteht aus sieben Teilen: die sechs Ausleger und das Mittelteil. So können sie leicht voneinander unabhängig transportiert werden. Einfach zusammenstecken und los geht es
Ein weiter Vorteil ist, dass das lästige Durch fädeln der Kette und Metallstück durch die Ösen beim Holzkreuz entfällt. Es werden einfach die Platten losgeschraubt, die Ösen über die Schraube gesteckt und anschließend wieder festgeschraubt.
Es ist kein Problem, wenn die Planen nass oder
vereist sind. Durch die feste Fixierung der Metallausleger sind die Dachplanen
oben immer top gespannt und fest fixiert.
Nachteile sind allerdings
Bei uns im Stamm schwören wir auf diese Art des Aufbaus einer Schlafjurte. Wir haben das Mittelteil mit den Aufnahmen für die Arme an zwei Seiten gekürzt, sodass wir es wunderbar in unsere Jurtenkisten packen können.
[img]http://tuedel-meister.de/matseite/Bilder/jurtenkreuz_metall.jpg[/img] [53]
[img]http://tuedel-meister.de/matseite/Bilder/jurtenkreuz_metall1.jpg[/img] [54]
[img]http://tuedel-meister.de/matseite/Bilder/jurtenkreuz_metall2.jpg[/img] [55]
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Hier möchte ich, euch einmal die Maße unserer 8m Kette online stellen, so das ihr sie nach bauen könnt.
Die Kette / Spinne hat 8 Arme. Jeder Arm ist vom Karabiner bis zum Schekel 75 cm lang Plus den Karabiner von 6cm und ein Schekel am Ende von ca 3cm. Es kommt dabei nicht auf ein paar cm an, aber ihr solltet daß Maß ungefähr einhalten.
Um die Kette zu bauen braucht ihr:
gekostet hat die Kette an Material 23 Euro.
Viel Spaß grüße Markus
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Die Historiker sind sich einig. Erst die Erfindung des Kohtenkreuzes macht die Kohte zu dem, was sie heute ist. Ein leicht zu transportierendes Zelt für Gruppen auf Fahrt. Sowohl beim samischen Original, der Kota [66] , als auch bei den ersten Entwürfen zur Kohte vor 80 Jahren wurden noch reichlich Stangen benötigt, um das Zelt in Form zu bringen.
Das Kohtenkreuz ermöglicht es, die komplette Kohte in nur einem Punkt nach oben zu ziehen. Dazu können dann entweder Stangen im Zelt oder ein Aussen-Zweibein verwendet werden, oder die Kohte kann auch an einem Baum (oder ähnlichem) nach oben gezogen werden.
Fertige Kohtenkreuze [67] haben passende Metallbeschläge, welche durch die Ösen der Planen gesteckt werden. Die einfachere Variante kann mittels Schnüren befestigt werden. Und im Grunde reichen zwei passende Aststücke aus dem Wald. Das spart auf Fahrt reichlich Gewicht, weil du dein Kohtenkreuz bei Bedarf vor Ort schnell anfertigen kannst.
Um das Kohtenkreuz zu installieren bindest du zwei passende Hölzer mittels Kreuzbund in der Form eines Kreuzes zusammen. Die Länge der Hölzer sollte etwa 90 cm sein. Bei einem fertigen Kohtenkreuz mit Beschlägen kannst du nun die Metallhaken jeweils in einer Ecke des Rauchlochs durch die beiden Ösen ziehen. Der Riegel legt sich dann quer und hält auch beide Ösen zusammen.
Bei anderen Varianten ziehst du eine Seilschlaufe durch besagt Ösen. Der Abstand Planen - Kohtenkreuz sollte etwa 10 cm betragen. Dies kannst du jedoch mit der Länge deiner Seilschlaufen sehr gut selbst bestimmen. Um die Kohte nun nach oben zu ziehen, bindest du in der Mitte des Kohtenkreuzes ein weiteres Seil ein. Natürlich kannst du auch das lange Ende des Seiles verwenden, mit dem du das Kohtenkreuz gebunden hast.
So ein Kohtenkreuz [68] brauchst du nicht unbedingt kaufen. Mit den richtigen Maßen und Kleinteilen [69] kannst du dies recht einfach selbst bauen.
Die obige Abbildung zeigt dir das richtige Kohtenkreuz für die Kohte von Tortuga und Strohmeyer. Die passenden Beschläge bekommst du als Set [70] bei Jurtenland, aber du kannst auch einfach Seilschlaufen dafür verwenden.
Zur Jurte gehört nicht nur Zelt und Innenleben, es braucht auch ein bisschen was aussenrum, wenn du dir das Leben etwas angenehmer gestalten willst. Oft lassen sich mit einfachen Mitteln schöne Lagerbauten ergänzen. Im Bild siehst du eine Kochstelle samt Tisch. So lässt sich bequem Kochen, Vorbereiten und mit kleineren Gruppen auch zünftig Speisen.
Hier eine etwas aufwändigere Kochstelle mit Backofen. So bleiben kaum noch Wünsche offen, was am offenen Feuer zubreitet werden kann.
Neben den klassichen Zweckbauten gibt es bei den Spielereien keine Grenzen. Möglich ist, was deine Phantasie erlaubt.
Wenn du genügend Seile und Holzstangen hast, dann kannst du auch richtig große Sachen entwerfen und aufbauen.
Die kleinen und großen Möglichkeiten mit Holz und Schnur dein Jurten- und Kohtenlager zu bereichern, möchten wir dir gerne zeigen. Ebenso willkommen sind uns deine Anregungen und Ideen, Fotos und Beschreibungen.
Ein Ofen für die Pizza im Zeltlager ist schnell gebaut und noch am gleichen Tag ein paar Pizzas und Flammkuchen darin gebacken. Für eine solche Pizza braucht es mit ein paar Helfern gerade mal zwei Stunden für den Backofen und gleich nach dem Einheizen kannst du auch schon darin Backen.
Unser Ofen war nur für ein Wochenende ausgelegt, aber mit ca. 50 cm Durchmesser und 30 cm Höche schon sehr brauchbar zum Backen von verschiedenen Kleinigkeiten. Die Konstruktion ist aus Bruchsteinen, die mit einer Pampe aus sandiger Erde zusammengepappt wurden. Damit die Kuppel nicht so schwierig zu mauern ist, haben wir oben eine Grillschale aufgelegt und diese mit Steinen und Matsch abgedeckt.
Vor allem den Kindern hat das Mauern sehr viel Spass gemacht. Hier ist die Grundform und die steinerne Türklappe schon gut zu erkennen. Nach dem Bau wird kräftig eingeheizt.
Im Laufe des Tages haben wir Flammkuchen, Pizzas und Apfelkuchen gebacken.
Und wenn der Ofen dann langsam auskühlt ist es Zeit, mit dem restlichen Teig ein paar Brötchen zu backen. Auch diese sind prächtig gelungen.
Leider muss der Ofen nach zwei Tagen schon wieder abgebrochen werden, um den Zeltplatz so zu verlassen, wie wir ihn angetroffen haben. Eigentlich sehr schade, aber unsere Grillwanne wollten wir ja auch wieder mitnehmen...
Das nächste Projekt wird sicher ein etwas größerer Lehmofen auf unserem eigenen Gelände. Und der darf dann ein wenig länger stehen bleiben.
Hast du auch schon deinen eigenen Ofen gebaut und darin gebacken?
Vom Himmel nicht durch ein Dach getrennt. Tusk schrieb seinen zentralen Satz über das Leben in einer Kohte vor etwa 80 Jahren. Und heute ist es immer noch so. Deine Jurte und deine Kohte haben ganz oben in der Spitze ein Loch. Und das ist auch gut so. Da kommt Licht rein. Da geht der Rauch raus. Und du siehst die Sterne, wenn du langsam in den Schlaf versinkst.
Nur, was in der trockenen Mongolei oder im nordischen Lappland zweckmässig ist, bringt in unseren feuchten Breiten manchmal Einschränkungen mit sich. Vierzehn Tage Dauerregen lassen eine Jurte oder noch mehr eine Kohte mit offenem Rauchloch dann doch absaufen. Besser ist es, das Rauchloch in diesen Fällen auch verschließen zu können.
Dafür gibt es die Rauchlochabdeckungen, besser gesagt die Jurtenabdeckplane oder die Kohtenabdeckplane. So lauten die Herstellerbezeichnungen bei Tortuga und Stromeyer. Im Jargon der Pfadfinder gibt es dafür die unterschiedlichsten Bezeichnungen, wie z.B. Opa oder Kondom. Wobei diese Begriffe meist sehr regional geprägt sind. Aktuell verfügbar sind folgende Varianten:
Diese Plane ist ein Stoffquadrat mit einer Seitenlänge von ca. 90 cm. Ein Viertel dieses Quadrats ist überlappend ausgelegt. Vom Format her ist diese Abdeckplane für eine Kohte ausreichend, schliesst jedoch nicht völlig dicht ab, sondern liegt quasi nur auf dem Kohtenkreuz auf. Der Rauch eines Feuer in der Kohte kann immer noch recht ungehindert abziehen.
Gängiger ist inzwischen die größere Variante mit eine Kantenlänge von ca. 120 cm. Dadurch kann die Abdeckplane bis über die Kohtenblätter herabgezogen werden. Das Rauchloch ist (fast) komplett regendicht verschlossen. Um ein Feuer in der Kohte machen zu können muss die Abdeckung geöffnet werden.
Foto: Gregor Lichtfuss [77] , Stamm Cosuaneten [78]
AA wie alte Ausführung. Diese Abdeckung ist von der Form her ein spitzer Kegel, welcher das Rauchloch der Jurte vor Regen schützt. Diese Abdeckung ist auch recht knapp bemessen und dient dazu, das Inner der Jurte vor dem Gröbsten zu schützen, schliesst jedoch auch nicht völlig ab. Aufgespannt wird sie in der Regel mit etwas Abstand zum Dach, so dass der Rauch des Feuers einigermaßen gut abziehen kann.
RL wie neue Ausführung, besser übersetzt Rundleine. An der gleichen Plane wie oben ist nun ein breiter Rand angebracht, welcher das Rauchloch der Jurte besser verschließt. Allerdings dann auch den Rauch schlechter, bzw. gar nicht mehr hinaus läßt. Hier muss die Abdeckplane dann zumindest teilweise geöffnet werden.
Das Wetter ist in unserem letzten Wintercamp recht wechselhaft. Mal frühlingshafte Temperaturen, mal reichlich Wind und Regen. Das ist in der Jurte nun erstmal kein Problem, zumal, wenn das Rauchloch von eine Jurtenabdeckplane [12] geschützt wird.
Wenn nun aber der Wind ständig dreht und öfter mal den Regen waagerecht vorbei treibt, dann ist es schon schwieriger unter dem Rauchloch trocken zu bleiben. Da kommt es schon mal vor, dass Wasser von oben rein läuft.
Im konkreten Fall haben wir uns mit den Schlafplätzen recht großzügig eingerichtet, bis eben knapp unters Rauchloch. Und weil wir mitten im Winter recht fleissig am Feuern sind, haben wir die Jurtenabdeckplane auch nicht vollständig geschlossen.
Um nun den Regen sicher über unseren Betten abzuhalten, verkleinern wir das Rauchloch um etwa die Hälfte. Das lösen wir, indem wir ein Stück Kohtenstoff [79] schindelartig zwischen Jurtendach und Jurtenabdeckplane einschieben.
Damit das alles richtig zu befestigen und abzuspannen ist, schlagen wir dazu feldmäßig Ösen [80] ein. Mit dem passenden Werkzeug, einer Ösenstanze [81]ist dies auch draussen auf der Wiese schnell gemacht.
Das Ergebnis ist eine trockene Jurte, trotz stürmischem Wind und reichlich Regen. Das Rauchloch ist trotz der Verkleinerung immer noch groß genug, so dass der Rauch des Lagerfeuers gut abziehen kann.
Eines ist allen Kohten und Jurten gemein, einzelen Planen werden mittels Schlaufen unterinander verbunden. Bei Tortuga und Stromeyer sind dies nur die Dachplanen untereinander, die Seitenplanen werden mittels Doppelknöpfen angebracht. Bei Troll und Rainbow werden alle Planen nur mittels Schlaufen untereinander verbunden.
Das Grundsätzliche beim Schlaufen ist immer gleich. Auf der einen Seite eine Plane sind die Schlaufen angebracht, auf der anderen Ösen oder Laschen. Dadurch, dass auch jeweils die nächste Schlaufe auch immer wieder durch die vorherige gezogen wird ergibt sich hier eine sehr stabile und belastbare Verbindung unter den Planen.
Üblicherweise wird die Überlappung der beiden zusammengeschlauften Planen zusätzlich durch eine Regenleiste abgedichtet.
Im folgenden möchten wir euch an den Marken Tortuga, Troll und Rainbow anhand von Bildern erläutern, wie geschlauft wird. Dabei sind dann auch gut die Unterschiede der einzelnen Produkte zu erkennen.
Bei der Rainbow-Kohte und Rainbow-Jurte wird alles geschlauft. Egal ob Dach oder Seitenplanen. Selbst der optionale Boden wird angeschlauft und auch bei der Verbindung zu größeren Elementen gibt es nur Schlaufen.
Um mit dem Schlaufen zweier Kohtenbahnen einer Rainbow zu beginnen, legst du die Kohtenbahnen mit der Innenseite so auf den Boden, dass die beiden D-Ringe übereinander liegen. Die Seite mit den Schlaufen liegt unten, die Seite mit den Ösen liegt oben.
Die oberste Schlaufe, also die am Rauchloch steckst du durch die oberste Öse. In dem Fall werden die beiden Kohtenplanen von oben nach unten geschlauft. Es geht jedoch auch andersrum. du könntest ebensogut von unten beginnen´und nach oben Schlaufen.
Der zweite Schritt gleicht dem ersten. Nur nimmst du die zweite Schlaufe durch die zweite Öse und zusätzlich noch durch die erste Schlaufe. So wird diese dann gehalten und es gibt eine sehr stabile Verbindung.
So machst du Schlaufe um Schlaufe weiter, bis beide Kohtenbahnen komplett miteinander verbunden sind. Damit das Ganze am Ende sich nicht wieder aufdrösselt machst du einfach einen Knoten auf die letzte Schlaufe. Ein halber Schlag, der die vorletzte Schlaufe mit festhält ist dabei völlig ausreichend.
Zuletzt schliesst du die beiden Regenleisten mittels der Klettverschlüsse (bei alten Rainbows sind das noch Holzknebel). Dabei kannst du entsprechend der Windrichtung überlegen, ob du die beiden Leisten erst links und dann rechts oder in umgekehrter Reihenfolge schliessen möchtest.
Wir meinen jedoch, dass die Rainbow aufgrund der doppelten Regenleisten auf jeden Fall dicht ist.
Das Auseinandernehmen der Kohtenplanen funktioniert in genau entgegen gesetzten Reihenfolge. Du löst den Knoten und ziehst einfach jede Schlaufe auseinander. Erledigt!
auch die Seitenplanen untereinander werden nur geschlauft. Das erspart viel Arbeit beim Aufbau gegenüber den herkömmlichen Knöpfen und schont auch die Fingerspitzen.
Ein besonderer Augenmerk verdient noch der Übergang vom Dach zur Seitenwand (hier am Beispiel eines Jurtendaches). Auch ier wird natürlich systemkonform nur geschlauft. Nur anders als gewohnt werden die Seitenbahnen von aussen an das Dach geschlauft. Keine Sorge, das wird nun nicht undicht, die großzügige Traufkante hält alles Wasser von der geschlauften Naht fern. Der Vorteil dieser Variante ist, dass die Verbindung Dach zur Seitenwand nun auch wesentlich dichter gegen den Wind ist. Durch die Traufkante kommt an dieser Stelle der Wind immer von unten. Würde die Verbindungsleiste des Daches aussen liegen und die Seitenwand innen, wäre diese Stelle sehr durchlässig. Duch die Umkehrung drückt der Wind nun allenfalls gegen die Seitenplane und dichtet so zusätzlich ab.
Foto: Norbert Tautorat, die-jurte.de [83]
Für größere Konstruktionen mit Kohten und Jurten kommt es vor allem in den Eckpunkten zu großen Zugbelastungen und damit zu Materialbeanspruchungen. Diese großen Kräfte lassen sich am besten mit einer Jurtenschraube bündeln. Einfach alle Ösen in der richtigen Reihenfolge übereinander legen, Jurtenschraube durch und mit der Mutter sichern.
Die Schraube ist innen hohl, so dass Sie auch auf die Spitze von Aufstellstangen gesteckt werden kann und hat oben eine Ringschraube zur Seilbefestigung.
So bleibt nun alles ordentlich am Fleck, die Kräfte werden gleichmässig verteilt und die Jurten- und Kohtenplanen damit auch geschont. Ausgerissene Ösen und Schlaufen kannst du mit der Jurtenschraube effizient vermeiden.
Fast ist es wie beim Segeln. Der Jurtenbau braucht für jeden Zweck das richtige Seil. Seile zum Abspannen. Seile zum Binden des Kohtenkreuzes. Seile zum Binden eines Dreibeins. Seile zum Hochziehen des Daches. Seile zum Aufspannen der Rauchloch-Abdeckung. Und natürlich Seile um sonstwas zusammen zu tüddeln...
Und so vielfältig, wie die Einsatzzwecke es sind, so vielfältig ist auch das Angebot an unterschiedlichen Seilerwaren. Und alle haben Sie ihre Vor- und Nachteile, so wie die Geschmäcker bei den jurtenbauenden Menschen auseinander gehen. Hier versuchen wir einen kleinen Ausschnitt aus der Welt der Seile zu beleuchten...
Kennt nicht jeder das Problem, man will eine Jurte aufbauen doch muss man
erst diese hundert Schnüre auseinander fummeln, oder sich erst Schnüre machen.
Wenn man dann das Zelt nachspannt, muss man die Knoten wieder lösen oder
den Hering umsetzen. Das kostet echt Nerven.
Dies Kann man alles vermeiden wenn man sich direkt anständige Abspannseile
besorgt. Was allerdings wenn man sie kauft nicht gerade günstig wird. Also habe
ich für unseren Stamm einfach selber welche gebaut. Ist auch recht einfach.
Man braucht nur:
Allerdings lohnt sich die Geduld, wenn man bedenkt wenn man sich vernünftige
Abspanner kauft ist man locker mal 6-7€ pro Spanner los. Meine
Selbstgebauten kosten gerade mal ca. 4,- €. Zumal die meisten
Abspannschnüre mit 3 m zu kurz sind um z.B. eine Jurte mit Fenster auf zubauen.
Dann kann man die Seile nicht mehr vernünftig schräg stellen und riskiert somit
das die Heringe rausgezogen werden. Meine haben 4m was definitiv die bessere Länge ist.
Wir hatten uns schon einmal Abspanner selber gebaut allerdings aus
Dachlattenstücken und Hanfseil. Hatte das Problem, wenn die Seile nasswurden
Quoll das Holze und die Schnur somit konnte man die Seile nicht mehr verstellen
und beim Abbauen konnte man sie auch nicht vernünftig lösen. Problem der Lösung
war recht einfach. Wir haben uns einfach 6m Kunststoffseil gekauft. Und dadurch
das Hanfseil Überflüssig gemacht. das Kunstfaserseil hatte auch die Vorteile,
das es Witterungsbeständiger, Stabiler, und vor allem Nachts besser zu sehen war
(wir haben weißes Seil mit Gelben Fasern Benutz).
Bauanleitung:
Ihr lasst euch einfach im Baumarkt einen Streifen von Z.B. 1m * 0,09m
abschneiden. (Kleiner Schneiden die meistens nicht). So könnt ihr bequem zu
hause einfach mit der Säge Kleine Stücke (ca. 3cm )von der "Latte" absägen und
habt so immer die Perfekte länge von 9*3 cm. Danach bohrt ihr zwei Löscher von
8mm in den Klotz ca. 1,5cm vom Rand jeweils entfernt. Da muss dann Später das
Seil durch. Jetzt Streicht ihr die Kanten in der Farbe die ihr euch ausgesucht
habt. Ihr müsst es allerdings nicht. Die Siedruckplatte ist für den Außenbereich
gedacht und wasserfest verleimt. Sprich ihr müsst sie nicht anstreichen.
Jetzt geht es an das schneiden. Ich habe das Kunstfaserseil bei uns mim
Lötkolben geschnitten da die enden so immer direkt Fest verklebt warne und sich
nicht auf zwirnen können. Ich habe immer Stücke von ca. 4,3m abgeschnitten so
hatte ich nach den Knoten eine Seillänge von 4m was bei einer Jurte locker
reicht und eine sehr angenehme Länge ist. Jetzt nur noch das ende durch die
Löscher ziehen und verknoten. an das andere Ende kommt eine Schlaufe. Fertig ist
der Günstige Abspanner für ca. 4€.
Ich habe uns gleich 54 Stück gemacht. Einmal einstellen und durch. Brauchte
200m Seil und ca. 1,8m Siebdruckplatte Kostenpunkt war insgesamt 212€ was einen
Stückpreis von 3,9€ macht. Was ein echt günstiger Preis für die Qualität ist.
Wie lange das richtige Abspannseil für deine Jurte ist, hängt erstmal davon ab, wie hoch die Seitenwand deiner Jurte ist. Standardhöhen sind 165 cm und 209 cm, aber es geht natürlich auch höher, z.B. mit zwei Seitenplanen übereinander. Diese Seitenhöhe bezeichen wir mit h.
Jetzt brauchen wir noch den Abstand des Herings zur Jurte. Diesen bezeichen wir mit a. Idealerweise ist a = h, sprich der Abstand des Herings zur Jurte sollte gleich der Seitenhöhe sein. Oder anders ausgedrückt: Der Abspannwinkel hat im Idealfall 45 Grad.
Wer in Mathe nun gut aufgepasst hat, weis, dass die Länge l = h * Wurzel (2) ist. Wir machen es uns einfach, denn die Wurzel (2) ist eine sehr unrunde Zahl (1,417...) und rechnen nur mit 1,4 oder noch einfacher mit 1,5. Für unseren Fall ist das genau genug.
Mit l hast du nun die Länge des Seiles zwischen Hering und Jurte. Du brauchst jedoch noch etwas mehr, um an der Jurte eine Knoten machen zu können und um bequem abspannen zu können.
Und ebenso hast du manchmal auch genau dort wo der ideale Hering sitzen sollte einen dicken Stein oder eine zähe Wurzel. Es ist also gut, wenn du ein paar Zentimeter variieren kannst.
Je nach Länge l rechnen wir also nochmal 70 cm bis 150 cm drauf und kommen so zu der Seillänge l'. Bei einer Jurte mit hohen Seitenwänden sind hier ca. 450 cm ideal. Bei den normalen Seitenwänden reichen Seile mit etwa 310 cm gut aus.
Zu lange sollte die Summe nun aber auch nicht werden, sonst ist das Abspannseile nicht mehr richtig abzuspannen. Spätestens bei der doppelten Länge von l bekommst du so Schwierigkeiten.
Wenn wir von der Kohte oder von der Jurte sprechen, dann reden wir eigentlich erstmal von dem Stoff, den Zeltbahnen, die das fertige Zelt ausmachen. aber Stoff steht nicht von alleine. Wie kommt die Kohte oder die Jurte in die Höhe, so dass du sie auch nutzen kannst? Dazu hast du verschiedene Alternativen, die sich je nach Einsatzzweck anbieten.
Wer mit einer Kohte unterwegs ist, auf Fahrt geht, der reist gerne mit leichtem Gepäck. Schwere Stangen für den Aufbau der Kohte sind im Rucksack eine recht hinderliche Ware, die du gerne zuhause lässt und lieber jeden Abend neu im Wald zusammen suchst. Da geht da, wo dir der Förster, Bauer oder sonst ein Verantwortlicher auch erlaubt, Stangenholz aus dem Wald zu holen. Selbst bei toten Bäumen und umgefallenen Stangen brauchst du dazu in aller Regel eine Erlaubnis.
Für eine Kohte brauchst du zwei Stangen mit je einer Länge von 400 cm. Damit kannst du das klassiche Aussen-Zweibein errichten, welches deine Kohte nach oben zieht. Mit einer Stange geht es auch, die nimmst du dann eben als Mittelstange in der Kohte. Hinderlich ist dieses aber spätestens, wenn du in der Kohte ein ordentliches Feuer machen willst.
Eine Jurte baust du am besten mit einem Zweibein im Inneren auf. Auch hier reicht die die Länge von ca. 400 cm aus, so dass die Jurte ordentlich abgespannt werden kann. Längere Stange benötigst du allerdings, wenn du eine Großjurte oder eine Jurte mit zusätzlichen Fensterplanen, bzw. den XL-Planen aufstellst. Dann empfehlen wir dir 500 cm als Stangenlänge.
Schau, dass die Holzstangen nicht allzu schwer sind, bei einer Fichtenstange sind 10 cm unten und 5 cm an der Spitze schon völlig ausreichend dimensioniert. Du möchtest die Stangen schliesslich noch von Hand aufrichten können.
Wer gerne mit seiner Kohte reist und dabei die Stangen zum Aufstellen mitnehmen möchte ist gut bedient, wenn er die benötigten 400 cm irgendwie teilen kann. Der Markt bietet hier zwei Varianten [87] an. Zum einen gibt es dreiteilige Buchenstangen mit Messinghülse. Diese sind ca. 390 cm lang [88] und werden durch Messinghülsen zusammen gesteckt. Sie sind ausreichend für die Kohte und eine normale Jurte und haben einen Durchmesser von etwa 40 mm.
Die zweite Variante sind deutlich dickere Fichtenstangen mit starken Metallhülsen und einem Durchmesser von 67 mm. Diese Stangen sind ebenfalls dreiteilig und es gibt sie in den Längen 420 cm [89] und 510 cm [90] . Spätestens bei einer Großjurte solltest du auch diese stärkeren Stangen verwenden, um dem Zelt die nötige Stabilität zu geben.
Holz hat übrigens, die in diesem Fall unangenehme Eigenschaft an feuchten Tagen zu quellen. So kann es dir schnell passieren, dass die Stangen, die abends noch reichlich Spiel in den Metallhülsen hatten am nächsten Morgen nicht mehr auseinander zu bekommen sind. Abhilfr schafft hier Wärme. Du kannst du Stangen über der Glut des Feuers oder auch an einem Gaskocher recht gut erwärmen, so dass das Metall sich weitet und das Holz wieder schrumpft.
Es hilft auch die Holzstangen schon im Vorfeld etwas abzuschmirgeln, dann haben die Stangen, wenn sie trocken aus dem Lagerraum kommen, zwar noch mehr Spiel, aber sie lassen sich auch immer wieder gut auseinander nehmen.
Es gibt Gegenden auf dieser Welt, da wird es dir bei aller Liebe zum Ursprünglichen schwer fallen, die passenden Stangen in der Natur zu finden. Nicht nur in der fernen Sahara, sondern auch im schottischen Hochlad oder im schwedischen Fjäll sind lange Holzstangen ein sehr rares Gut. Als leichte Alternative zu den hölzernen Verwandten bieten sich hier Steckstangen aus Aluminium an. Zugegeben, die sind nicht sehr bodenständig, aber so leicht und so praktisch. Mit einer kleinen, teleskopierbaren Alu-Stange unter dem Kohtenkreuz bist du sehr mobil und unabhängig.
Natürlich ist es auch immer möglich, die Kohte und die Jurte ohne Stange in die Höhe zu bringen. Nimm dir den ausladenden Ast einer alten Eiche oder den Kran vom Nachbargrundstück. Hauptsache es kommt ein Seil vom Himmel...
Manchmal sind es die Kleinigkeiten, welche dir das Leben leichter machen. Ebenso ist es beim Bauen mit Kohte und Jurte. Die folgenden Tipps und Tricks zeigen dir Kleinigkeiten mit großer Wirkung...
Im schlimmsten aller Fälle kann dir ein Starkregen deine Jurte platt drücken. Und zwar, wenn durch eine falsche Spannung im Dach Wassersäcke entstehen, die sich immer weiter füllen, bis sie letztendlich zu schwer werden.
Im Sommerlager der Pfadfinder ist dies meist kein großes Problem, weil immer jemand in der Nähe ist, der mal geschwind die Wassersäcke vorsichtig ausleeren kann und die Jurte sofort nachspannt. Was aber, wenn es wie aus Kübeln gießt und keiner da ist? Dann hilft dir nur, deine Jurte korrekt aufzubauen und richtig abzuspannen.
Dazu haben wir für dich zehn Tipps zusammengestellt um Wassersäcke zu vermeiden.
Beim Aufbau der Jurte kommt es auf die richtige Geometrie an. Die Abspannseile und Heringe fluchten jeweils zu der Mitte des Daches. Sie bilden sozusagen mit den Nähten im Dach eine gerade Linie (von oben betrachtet).
Die Abspannschnüre sollen in einem Winkel von 45 Grad zu Boden und Zeltwand stehen. Das ergibt eine ideale Kraftverteilung.
Das A und O des korrekten Jurtenaufbau ist die richtige Spannung im Dach kombiniert mit der richtigen Spannung in den Abspannschnüren. Nur gibt es hier kein allgemein gültiges Maß, sondern du brauchst etwas Erfahrung. Es kommt auf das richtige Verhältnis an und dies ändert sich zudem noch mit dem Feuchtegehalt des Stoffes.
Die seitlichen Abspannung soll so sein, dass die Seitenplanen nicht zu straff gespannt sind, die Dachkante darf jedoch auch nicht durchhängen. Spanne alle Abspannseile gleichmäßig. Grundsätzlich können zu starke Abspannungen die Planen verziehen.
Wenn du das ideale Maß der seitlichen Abspannungen gefunden hast, reguliere die Spannung im Dach nur noch an der zentralen Aufhängung. Bei einem Zweibein veränderst du die Spannung im Dach, indem du die Stangen weiter zusammen stellst, oder wieder auseinander rückst.
Bei Nässe zieht sich der Stoff der Jurte zusammen, die Abspannung muss etwas gelockert werden. Wenn der Stoff trocknet, dehnt er sich wieder, so dass du die Abspannung wieder straffen musst.
Stelle alle Aufstellstäbe in den Seiten auf die gleiche Länge ein. Bereits geringe Unterschiede verändern die Spannung im Dach.
Ist der Untergrund uneben, so sind die unterschiedlichen Höhen am besten mittels Teleskopstangen auszugleichen. Schwierig wird das am Hang, falls hier das Jurtendach so schief steht, dass zum Berg hin das nötige Gefälle im Dach fehlt, so hilft vermutlich nur ein besserer Standort.
Je leichter die Stangen in der Mitte, umso weniger wird das Dach unsymmetrisch belastet. Schwere Stangen werden immer in eine unerwünschte Richtung ziehen und so das Spannungsverhältnis im Dach verändern.
Wenn du deine Abdeckplane nach außen abspannst (an die Abspannleinen der Jurte), dann darf der Zug hier nicht zu stark werden. Dadurch könnte sich das gesamte Dach ungleichmäßig zusammenziehen.
Moderne Jurtendächer mit Traufkante haben in der Mitte zwischen zwei Ecken einen kleinen D-Ring. Damit kann die Traufkante nach unten abgespannt werden. So wird zu einem verhindert, dass der Wind die Kante hochweht, zum anderen kann so ein potentieller Wassersack einfach abfließen.
Analog ist dies bei Dächern ohne Traufkante (oder aus einzelnen Kohtenbahnen) ebenfalls möglich, wenn du die mittlere Schlaufe zusätzlich zum Abspannen verwendest.
Hilft alles nicht und du kannst nicht gewährleisten, dass es keine Wassersäcke gibt und es ist auch niemand da, der bei Regen Zeltwache halten kann, dann baue deine Jurte lieber ab. Denn richtig große Wassersäcke im Dach können das Gewebe dauerhaft verziehen, was nur schwer und mit viel Geduld wieder verschwindet.
Oben im Bild ist übrigens das etwas steilere Jurtendach "Barbarossa" zu sehen. Auch wenn bei diesem Dach der Regen besonders gut abfließ, empfehlen wir die obigen Tipps zu beherzigen, um auch bei starkem Regen Freude mit der Jurte zu haben.
Foto: Jakob van Gusteren - Fersenhalter [95]
Es muss nicht immer der professionelle Aufstellstab [96] sein. Es geht auch mit einfachen Mitteln für kleines Geld. Ein passend abgesägte Dachlatte mit einem Nagel ist im Grunde völlig ausreichend und oft auch passender zum Ambiente.
Einzig solltest du darauf achten, dass bei der billigen Baumarkt-Qualität der Latten keine Astlöcher und Risse sind. Die Latten brechen sonst schnell, wenn der Wind drückt.
Eine gute Planungshilfe, die auch offline funktioniert hat Markus entwickelt. Gerne möchten wir dir dieses Tool als Download zu Verfügung stellen. Über Anregungen und Ergänzungen freut sich Markus [98].
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jurtenplanliste.xls [99] | 35 KB |
Hackt bei dir auch immer die Schnur am Hering? Vor allem bei den modernen Sicherheitsheringen [102], die auf deutlich weniger Vereltzungsrisiko ausgelegt sind, bremst die Abspannschur am aufgeschweißten Bügel. Auch bei den herkömmlichen T-Profil-Heringen [103] hat es die Schnur nicht leicht, sondern wird mit hohen Kräften um scharfe Kanten gezogen.
Das geht deutlich auf das Material, wenn du die Abspannungen deiner Jurte täglich kontrollierst und mehr Kraft braucht es zudem.
Ein einfacher, geschweißter Metallring [104] schafft gekonnt Abhilfe. Ihn bindest du in deine Abspannschüre ein und prompt läuft die Schnur mühelos um den runden Ring. Das Abspannen wird so zum Kinderspiel und deine Jurte steht sauber aufgespannt da.
Foto: DPSG Kapellen [105]
Ein Dach über dem Kopf brauchst du ja vor allem, wenn das Wetter etwas unleidiger ist. Dessen wichtigste Eingenschaft sollte dann die Dichtigkeit sein. Bei einer einzelnen Jurte oder Kohte ist dies noch recht leicht zu gewährleisten. Bei einer Jurtenburg wird das schon etwas kniffeliger.
Bei solchen Konstruktionen ist die Dachfläche aus mehreren Zeltbahnen zusammengestückelt. Folgendes solltest du dabei beachten:
Und im Zweifelsfall, wenn dir dann doch das Wasser an einer Stelle in die Jurtenburg strömt, so nimm dies mit Humor. Richte dich einfach unter den trockenen Stellen des Daches ein und versuche deine Konstruktion das nächste Mal entsprechend zu verbessern.
Kohten und Jurten und den daraus machbaren Großkonstruktionen sind und bleiben ein sehr modulares Gebilde aus einzelnen Planen, welche nicht zu 100% wasserdicht sind. Es gibt einfach konstruktive Grenzen, die zu beachten sind, die dir jedoch nicht den Spass verleiden sollten...
...und was hindert dich, bei einem warmen Sommergewitter in deiner Jurtenburg mit fliessend kaltem Wasser zu duschen?
Hast du weitere Tipps für uns zu Jurtenburgen im Regen? Dann schreib sie uns!
Auch die beste Naht an einem Baumwollzelt kann einmal undicht werden. Bei unseren Kohten und Jurten sind alle Nähte mit einem Baumwoll-Polyester-Garn vernäht. Das Polyester sorgt für die Stabilität, die Baumwolle dichtet die Naht ab, denn das Garn quillt bei Feuchtigkeit auf (genauso wie der Stoff).
Undicht werden kann eine Naht vorwiegend dann, wenn zuviel Zug auf das Material kommt, der Faden zieht am Stoff und gegen das Licht betrachtet siehst du dann größere Poren. Sollte es an diesen Stellen einmal zu Tropfenbildung kommen, dann kannst du dir mit einem ganz einfachen Mittel helfen.
Nimm einen Tropfen wasserfesten Holzleim und benetze diese Stelle. Der Holzleim trocknet transparent aus bildet einen fast unsichtbaren Film, der die poröse Naht dauerhaft verschließt.
Deine Plane sollte dazu möglichst trocken sein. Auch mit kleinen brandflecken im Stoff kannst du ähnlich verfahren, wenn an diesen Stelle kleine Tropfen ins Zelt kommen.
Es ist eine der Gretchenfragen im Jurtenbau. Wie hoch soll der Bund an den Mittelstangen sein? Wie alles bei dieser sehr flexiblen Materie ist dies gar nicht so universell zu bestimmen. Bei einer einzelnen Mittelstange ist es z.b. egal, wo der Bund mit der Umlenkrolle sitzt, solange er höher als 326 cm sitzt. Hier beziehen wir uns auf eine normale Jurte, ca. 600 cm Durchmesser, Dach mit Traufkannte, Seitenhöhe 165 cm, mit Jurtenspinne.
Einfluss auf die Höhe hat vor allem die Seitenhöhe deiner Jurte, das Baujahr des Daches, bzw. deiner Kohtenblätter und deine Kunst des Aufbaus. Nutzt du ein Zweibein zumAufstellen der Jurte, dann kommst du ungefähr auf die im Bild gezeigten Maße. Wichtig ist aber auch deine Entscheidung, wieviel Abstand die Rauchlochabdeckung zum Dach haben soll, denn das ändert nochmal alles.
Wir haben versucht, dies für dich in eine Formel zu packen. Die Variablen sind hier die Seitenhöhe s, und der Abstand zwischen Rauchloch und Abdeckplane x. Die Dacherhöhung d in der Mitte der Jurte nehmen wir mit ca. 80 cm an, die Höhe der Abdeckplane a ebenfalls mit ca. 80 cm.
Damit können wir in Summe die Bundhöhe hb = s+d+x+a ausrechnen. Wenn wir jetzt noch einen Abstand der beiden Mittelstangen für die Feuerstelle f festlegen, dann können wir mit der oben gezeigten Formel die Länge der Mittelstangen berechnen und festlegen, wo dort der Bund liegen soll.
So genau die Rechnung in der Formel jedoch erscheint, denke daran, dass du mit Naturmaterialien arbeitest, die großen Toleranzen unterliegen. Der Wert, den du dir errechnet hast gilt als Anhaltspunkt. Eventuell musst du aber beim Aufbau nochmal entsprechend korrigieren.
Der wichtigste Wert in der Formel ist "d", weil sich dieser je nach Größe und Konstruktionsart des Jurtendaches unterscheidet. Auch kann das Baujahr der Planen einen deutlichen Einfluß haben.
Bauform | Wert für d in cm |
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Jurtendach, 610 cm, mit Traufkante | 80 bis 100 |
Jurtendach, 810 cm, mit Traufkante | 100 bis 120 |
Jurtendach, 920 cm, mit Traufkante | 120 bis 140 cm |
Jurtendach, 510 cm, mit Traufkante | ca. 160 |
Jurtendach, 610 cm, ohne Traufkante | ca. 60 cm |
6 Kohtenblätter, Baujahr ab ca. 1995 | ca. 60 cm |
6 Kohtenblätter, Baujahr vor ca. 1995 | ca. 40 cm |
Bitte beachtet, dass die genannten Werte nur Anhaltspunkte sind und zudem durch Alter und Verwendung der Planen und sogar alleine durch die Restfeuchtigkeit im Stoff bis zu 30 cm variieren können!
Die Frage nach dem Bemalen von Jurten und deren Einzelteile wird uns häufiger gestellt. Und zwar vor allem nach der richtigen Farbe. Dazu gibt es aus unserer Sicht drei praktikable Lösungen, welche folgende Voraussetzungen erfüllen, bzw. auch nicht erfüllen müssen:
Acrylfarbe
Mit Acrylfarbe sind sicherlich schon hunderte von Tipis mit großflächigen Motiven bemalt worden. Die Farbe ist gut für Stoff geeignet und lässt sehr feines Arbeiten sowie das Mischen der Farben zu. Die Haltbarkeit überzeugt und obwohl das Motiv recht hart wird bricht die Farbe beim Zusammenlegen der Planen nicht auf.
Stofffarbe / Siebdruckfarbe für Stoff
Sicher die professionellste Lösung, jedoch meist teuer und aufwändig. Zu beachten ist vor allem, ob die Farben für dunkle Textilien geeignet sind. Manche Farben müssen zudem nach dem bemalen noch fixiert werden. Vor allem bei großen Flächen kann dies schwierig sein.
Dispersionsfarbe (Abtönfarbe)
Auch die klassische Dispersionsfarbe aus dem Baumarkt bringt auf der Zeltbahn ein passables Ergebnis. Sie deckt sehr gut, hält gut und ist auch recht dauerhaft. Allerdings brechen die Motive beim Zusammenlegen der Planen und mit der Zeit sieht dies etwas bröselig aus.
Eine Alternative zum Bemalen wäre noch das Bedrucken der Planen. Selbst bieten wir das Beschichten der Planen mit speziellen farbigen Folien [112] an. Dies ist besonders dann interessant, wenn Motive sehr exakt übernommen werden sollen.
Links
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